Hire and not fire: Wie man Sprachtalente einstellt

Die Einstellung von Spitzenkräften ist für jedes Unternehmen wichtig. Aber wenn Sie in ein anderes Land expandieren und planen, aus der Ferne Kunden zu betreuen, ist der Einsatz noch höher. Manche Branchen sind davon besonders betroffen. Plötzlich kann die Einstellung eines Teams für Ihr neues internationales Büro zu einem potenziell riskanten Unterfangen werden. Hier sind Tipps für die Einstellung von Sprachtalenten. Dabei ist es egal, um welche Sprache es sich handelt und wo auf der Welt Sie sich befinden.

Behalten Sie im Hinterkopf, wie die neue Sprache genutzt werden soll

Warum genau brauchen Sie jemanden, der diese Sprache spricht? Wenn es sich um eine Nachahmung eines bereits bestehenden Arbeitsplatzes handelt, überlegen Sie, wie Menschen heute in diesem Beruf kommunizieren. Wenn Sie jemanden brauchen, der eine Sprache flüssig spricht, ist es wahrscheinlich, dass die Person in einer kundenorientierten Funktion tätig ist. Das kann zum Beispiel der Verkauf, der Service, der Support oder das Finanzwesen sein. Wenn nicht, ist die Person vielleicht im Marketing tätig, hat aber mit fremdsprachigen Verkäufern zu tun oder produziert multilinguale Inhalte.

Denken Sie bei der Erstellung der Stellenbeschreibung über alle Arten der Kommunikation nach, die diese Person ausüben wird. Daraus können Sie ersehen, ob Sie sie lediglich auf Sprachverständnis, mündliche Sprachkenntnisse oder schriftliche Sprachkenntnisse überprüfen müssen. Wenn Sie jemanden brauchen, der in einer anderen Sprache schreiben kann, insbesondere alles, was veröffentlicht werden soll, denken Sie daran, dass die Latte hoch gelegt werden sollte. Hervorragende Schreibkenntnisse sind nicht üblich. Machen Sie also nicht den Fehler, anzunehmen, dass jemand, der eine Sprache gut beherrscht, auch ein guter Autor in dieser Sprache ist.

Suchen Sie nach Kandidaten, die in der Sprache ausgebildet sind

Ganz gleich, welche Sprachkenntnisse Sie benötigen: Um jemanden zu finden, der eine Sprache sehr gut beherrscht, ist es am besten, den Lebenslauf zu scannen. Wo ist der Kandidat zur Schule gegangen? In welchem Land hat er oder sie den Grossteil der Ausbildung erhalten?

Wenn die Person 12 Jahre lang in einem französischsprachigen Land zur Schule gegangen ist, ist es fast eine Garantie dafür, dass sie Französisch in Wort und Schrift beherrscht. Wenn diese allerdings nur ein Jahr im Ausland gelebt hat, sieht es möglicherweise anders aus. Vielleicht kommt er oder sie mit dem gesprochenen Französisch zurecht. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass die Person über starke schriftliche oder mündliche Fähigkeiten verfügt. Wenn die Person einen Abschluss in einer anderen Sprache erlangt hat, sind die Chancen gross, dass sie in allen Bereichen zurechtkommt.

Kandidaten überschätzen ihre sprachlichen Fähigkeiten häufig, indem sie in der Regel „Sprachen“ neben „Computerkenntnisse“ am Ende ihres Lebenslaufs auflisten. Das tun sie ohne dem Personalverantwortlichen im Einzelnen mitzuteilen, wie gut sie in dieser Sprache sprechen, lesen oder schreiben können. Wenn aus dem Lebenslauf nicht ersichtlich ist, dass in einem anderen Land ausgebildet wurde, müssen Sie dies weiter untersuchen.

Überprüfen Sie auch Muttersprachler

Viele Bewerber, die eine Stelle suchen, werden sagen, dass sie eine Sprache sprechen, und dass diese Sprache ihre Muttersprache ist. Sie sind nicht unehrlich. Ihre Muttersprache ist die erste Sprache, die sie lernen und die ihnen normalerweise von einem oder mehreren Elternteilen beigebracht wird. Ihre Muttersprache ist jedoch nicht unbedingt ihre beste Geschäftssprache. Es kommt häufig vor, dass Menschen, die eine Sprache von ihren Eltern gelernt haben, glauben, dass sie qualifiziert sind, diese Sprache im beruflichen Umfeld zu verwenden. Auch, wenn sie dies eigentlich noch nie getan haben.

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie eine solche Sprache ausreichend beherrschen, um sie in einem geschäftlichen Umfeld zu nutzen. Solange das Erlernen der Sprache nicht von formellem Unterricht im Klassenzimmer begleitet, nicht an ausländischen Bildungsprogrammen teilgenommen oder die Sprache bereits in einem geschäftlichen Umfeld eingesetzt wurde, ist es schwierig, die Sprachkenntnisse in einem Arbeitsumfeld anzuwenden.

Es ist ein häufiges Phänomen, dass Personen, die ihre Muttersprache sprechen, aber eine bestimmte Sprache nicht vollständig beherrschen, in Rollen eingesetzt werden, in denen sie zwar ihre Muttersprache verwenden, diese aber nicht wirklich beherrschen. Das ist ein Phänomen, das Führungskräften oft gar nicht bewusst ist. Für jemanden, der die Sprache nicht fliessend beherrscht, mag die Sprachbeherrschung des Mitarbeiters „muttersprachlich“ klingen. Oft kann der Kunde den Unterschied allerdings durchaus erkennen. Dies gilt insbesondere bei der schriftlichen Kommunikation, wo sprachliche Grenzen fast immer offengelegt werden.

Halten Sie die Messlatte für internationale Einstellungen hoch

Wenn Sie sich schliesslich auf die Einstellung von sprachlich versierten Mitarbeitern konzentrieren, achten Sie darauf, dass Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht auf all die anderen Attribute verwässern. Am wichtigsten ist es, dass der neue Mitarbeiter zur Unternehmenskultur und in das Team passt. Der Cultural Fit muss vorhanden sein.

Es passiert schnell, dass eine Einstellungsentscheidung überstürzt wird, vor allem, wenn es Ihnen darum geht, die richtige Sprache zu finden. Daher sollten Sie den Kandidaten von jemandem ausserhalb Ihres Kernteams streng unter dem Gesichtspunkt der kulturellen Eignung interviewen lassen. Nutzen Sie dies als Überprüfung, dass „sprachliche Eignung“ nur eine der Eigenschaften ist, die Sie bei diesen wichtigen Entscheidungen verwenden.