Nichts verstanden? Unübersetzbare Wörter

Nichts verstanden? Manche Wörter lassen sich nicht übersetzen. Weltweit gibt es ungefähr 6500 Sprachen. Diese lassen sich in 180 Sprachfamilien mit mehr als einer Sprache und 120 komplett isolierte Sprachen einteilen. Die letztere Kategorie bedeutet ganz einfach, dass es mit ihr keine weitere Sprache genetisch verwandt ist. Kein Wunder also, dass es manche Wörter gibt, die nicht in andere Sprachen übertragen werden können. Wir möchten euch eine Reihe an schönen und interessanten Wörtern vorstellen, die uns im Deutschen noch fehlen und deren Übersetzung einfach unmöglich ist. Sie benötigen eine ganze Umschreibung. 

Wabi-Sabi

Japanisch: „Schönheit in Unvollkommenheit sehen“

Trepverter

Jiddisch: „Eine kluge Antwort, die einem leider zu spät einfällt“

Mokita

Kivila (Papua-Neuguinea): „Die Wahrheit, deren sich jeder bewusst ist, die jedoch niemand anspricht“

Tingo

Rapanui (Oster-Inseln): „Allmählich alle Besitztümer des Nachbarn stehlen, indem man sie leiht und nicht wieder zurückgibt“

Iktsuarpok

Inuktitut: „Die Vorfreude auf einen Gast, die einen am Fenster warten lässt“ oder auch „eie Frustration, auf jemanden warten zu müssen, der bald kommt“

Culaccino

Italienisch: „Der Abdruck von einem feuchten Glas auf dem Tisch“

Tartle

Schottisch: „Das unangenehme Zögern, wenn man jemanden vorstellt und seinen Namen vergessen hat“

L’appel du vide

Französisch: „Der instinktive Drang zu springen, wenn man an hohen Orten steht“

Ya’aburnee

Arabisch: „Das Äußern, dass man hofft vor einem geliebten Menschen zu sterben, weil das Leben ohne ihn unerträglich wäre“

Dapjeongneo

Koreanisch: „Wenn jemand die Antwort auf eine Frage für sich bereits entschieden hat und daraufhin wartet, dass ein sein Gegenüber genau diese Antwort nennt“

Fika

Schwedisch: „Sich verabreden, um sich zu unterhalten und sich eine Pause vom Alltag zu gönnen, wobei man normalerweise Kaffee trinkt und was Süsses isst“

Pisan Zapra

Malaiisch: „Die Zeit, die benötigt wird, eine Banane zu essen“

Tsundoku

Japanisch: „Die Angewohnheit, sich Bücher zu kaufen, sie allerdings ungelesen zu lassen und zu den anderen Büchern zu legen“ 

Utwaaien

Niederländisch: „Eine Pause machen, um den Kopf freizubekommen“

Cotisuelto 

Karibisches Spanisch: „Ein Herr, der sich weigert, sein Hemd in die Hose zu stecken“

Ilunga

Batu: „Eine Person, die beim ersten Mal verletzt werden, verzeiht, die bei der zweiten Verletzung erträgt und duldet und die beim dritten Mal letztendlich weder verzeiht noch duldet.

Litost

Tschechisch: „Trauer über einen qualvollen Zustand, die durch die plötzlich erlangte Klarheit über das eigene Unglück entsteht“

All diese Wörter zeigen uns zwar Limitationen der eigenen Sprachen, aber auch die Vielfalt von Kommunikation und das Potential für Austausch untereinander. Es sind Wörter, die aus regionalen Perspektiven entstehen, andere Hintergründe vorweisen und damit ganz neue Blickwinkel eröffnen können. Fällt euch ein deutsches Wort ein, was anderen Sprachen möglicherweise fehlt? In dem Buch „Lost in Translation“ hat Ella Frances Sanders fünf deutsche Wörter ausgesucht. Schaut doch mal rein!